Sharing

Maria Combi, Anna Heinimann, Gregor Vogel

SHARING: GISELLE, HOW TO?

Wie wirkt sich das äussere Erscheinungsbild auf unsere Vorstellung von einer Figur aus? Hat es einen Einfluss auf unsere Erwartungen bezüglich der Handlungen dieser Figur? Können wir Darstellende, die wir auf der Bühne sehen, von ihrem Geschlecht, ihrem Alter oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit loslösen? Maria Combi, Anna Heiniman und Gregor Vogel lassen sich vom ikonischen Ballet Giselle inspirieren und untersuchen dessen Figuren, Handlung und vor allem die körperliche Umsetzung. Während ihrer zweiwöchigen Residenz im Tanzhaus Zürich stellen sie sich die Frage, ob und wie es möglich ist, das Ballett relevant zu halten und mit den Werten der heutigen Zeit in Einklang zu bringen: Kann eine Revolution aus dem Kern alter Überzeugungen kommen? Kann Veränderung innerhalb der körperlichen Traditionen von Schritten, Gesten und Haltungen geschehen? Oder muss zuerst alles zerstört werden, damit etwas Neues entstehen kann?

Im Anschluss an das Work-in-Progress-Sharing findet eine kurze Publikumsdiskussion mit den Künstler:innen statt, die über sich selbst sagen: «Wir sind unterschiedlich alt und stehen vor je anderen Herausforderungen im Leben. Und doch haben wir festgestellt, dass wir als Künstler:innen, die sich im Spätkapitalismus bewegen, die gleichen Kernfragen haben. In unserer Forschung hinterfragen wir die Darstellung des weiblichen Körpers und untersuchen, wie das Geschlecht in der Tanzindustrie und allgemeiner in der Gesellschaft im Laufe der Zeit dargestellt wurde und weiterhin dargestellt wird.»

  • Studio 2
    Tanzhaus Zürich
    Wasserwerkstrasse 127a
    8037 Zürich
  • Rollstuhlgängig

  • Rollstuhlgängig

  • Englisch

  • Dieser Anlass ist kostenlos

Konzept Maria Combi, Anna Heinimann, Gregor Vogel
Performance Maria Combi, Anna Heinimann, Lukas Scheidegger

Fotos Anna Heinimann

Maria Combi

Maria erforscht das dramaturgische Potenzial des Körpers, indem sie Figuren und Formen aus der aus der Natur entlehnt, sie studiert und in Bewegung bringt, um damit das Menschliche im Nicht-Menschlichen zu finden. Durch ihren interdisziplinären Ansatz arbeitet sie mit verschiedenen Künstler:innen zusammen und lässt die choreografische Sprache mit unterschiedlichen Medien in einen Dialog treten. Seit ihrem Abschluss des Masterstudiengangs Choreografie an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK im Juli 2023 arbeitet Maria mit Tempio del Futuro Perduto aus Meiland zusammen und realisiert gleichzeitig unabhängige Projekte in der europäischen Szene. Seit kurzem wagt sie sich mit Unterstützung der Komponist:innen der Musikgruppe l'écume des jours und des Produzenten Claudio Matta an das Schreiben von Musik.

Anna Heinimann

Anna Heinimann ist Performerin, Trainingsleiterin und Choreografin, die ihre Leidenschaft für Tanz in verschiedenen Bereichen zum Ausdruck bringt. Als Mitbegründerin des Kollektiv F aus Bern prägte sie bis 2019 als Künstlerische Co-Leiterin die kreative Ausrichtung der Gruppe und schuf Bühnenwerke für ein junges Publikum. Die Gruppe war zudem als Associated Artist an der Dampfzentrale Bern aktiv. Anna verfügt über umfangreiche Erfahrung im Unterrichten von Tanzklassen und Workshops. Gemeinsam mit Hip-Hop-Tänzerin Pascale Altenburger hat sie Arbeiten mit Jugendlichen entwickelt, die über den Tanz Ideen von Gemeinschaft transportieren. Sie hat auch eigene Choreografien im Tanzhaus Zürich und an der Dampfzentrale Bern realisiert. Aktuell unterrichtet Anna Kreativen Kindertanz an der Musikschule Konservatorium Zürich und schloss kürzlich ihren Master in Teaching and Coaching Dance Professionals an der Zürcher Hochschule der Künste mit Auszeichnung ab.

Gregor Vogel

Gregor Vogel ist ein freischaffender Konzeptkünstler mit Sitz in Zürich. Seine Praxis verbindet verschiedene Bereiche innerhalb der bildenden Kunst wie Beziehungsästhetik, Umweltwissenschaft und digitale Medien. Neben seiner Arbeit in der bildenden Kunst beschäftigt er sich mit literarischer Fiktion, Musikproduktion und Architektur, wobei er sich in den verschiedenen Bereichen jeweils mit ähnlichen Themen auseinandersetzt. Er hat einen Master in Bildender Kunst von der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in der Schweiz, Europa und Asien gezeigt. Zu seinen jüngsten Projekten gehören eine Gruppenausstellung im Helmhaus in Zürich, eine Einzelausstellung im Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil/Jona sowie einen Kunst-am-Bau-Auftrag für den Kanton Zürich.