Thz Friederike Otto

MovingTowardsZero

Friederike Otto, Stephanie Motz

MovingTowardsZero #4: Klimagerechtigkeit in einer ungleichen Welt

Wenn Hitzewellen, Überschwemmungen oder Dürren zuschlagen, sind nicht alle Menschen gleich betroffen. Während die Verursacher:innen des Klimawandels meist über die Ressourcen verfügen, sich anzupassen, trifft die Klimakrise besonders jene, die am wenigsten dazu beigetragen haben.

Friederike Otto zählt zu den einflussreichsten Klimawissenschaftler:innen weltweit. Die Physikerin und Klimatologin am Imperial College London hat das neue Forschungsfeld der Attributionswissenschaft massgeblich mitentwickelt und kann in Echtzeit berechnen, wie stark der Klimawandel einzelne Extremwetterereignisse beeinflusst hat. Als Co-Leiterin der World Weather Attribution und Leitautorin der IPCC-Berichte hat sie die globale Debatte über den Klimawandel nachhaltig verändert.

In ihrem aktuellen Buch Klimaungerechtigkeit – Was die Klimakatastrophe mit Kapitalismus, Rassismus und Sexismus zu tun hat macht Otto deutlich: Der Klimawandel ist keine rein wissenschaftliche Frage, sondern vor allem eine Frage der Gerechtigkeit. Wer Klimaschutz ernst nimmt, muss globale Ungleichheit bekämpfen.

Im Gespräch mit Stephanie Motz diskutiert Friederike Otto über die menschlichen Kosten extremer Wetterereignisse, die Grenzen technischer Lösungen und die Notwendigkeit, Klimapolitik als Gerechtigkeitsfrage zu verstehen.

Welche Rolle können Kunst und Kultur spielen? Wo wissenschaftliche Daten oft abstrakt bleiben, schaffen künstlerische Ansätze emotionale Zugänge und neue Narrative. Kunst kann Betroffenheit erzeugen, Utopien entwerfen und Räume für Diskurs öffnen. Kulturinstitutionen wie das Tanzhaus Zürich verstehen sich nicht nur als Orte der Reflexion, sondern auch als Akteure des Wandels – in ihren Programmen, ihren Arbeitsweisen und ihrem ökologischen Fussabdruck.

Wie können Wissenschaft, Kunst und Kulturpraxis zusammenwirken, um die Klimakrise nicht nur zu verstehen, sondern auch zu bewältigen? Was können wir von künstlerischen Strategien lernen, wenn es darum geht, Zukunft anders zu denken?

Das Gespräch wird online gestreamt und aufgezeichnet.
Der Link zum Stream folgt Anfang Februar.

MovingTowardsZero wird gefördert durch Fachstelle Kultur/swisslos Kanton Zürich, Stadt Zürich Kultur, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, Ernst Göhner Stiftung, Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Zürich

Friederike Otto

Friederike (Fredi) Otto ist Professorin für Klimawissenschaften am Zentrum für Umweltpolitik und leitet World Weather Attribution (WWA), eine internationale Initiative, die den Einfluss des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse durch schnelle Attributionsstudien analysiert. Die Physikerin promovierte 2011 in Wissenschaftsphilosophie an der Freien Universität Berlin und kam im selben Jahr nach Oxford, wo sie das Environmental Change Institute leitete, bevor sie im Oktober 2021 zum Imperial College wechselte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Zuordnung extremer Wetterereignisse und die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Recht und Politik im Hinblick auf Klimaresilienz. Sie ist Autorin der IPCC-AR6-Berichte (2021, 2023) und Mitbegründerin der WWA, wodurch sie Anerkennung in den TIME100 (2021) und den Top 10 von Nature (2021) fand. Climate Change Attribution wurde 2020 von MIT Tech Review als bahnbrechende Technologie ausgezeichnet. Sie erhielt Ehrendoktorwürden von Concordia (2024) und Edinburgh (2025). Fredi ist Autorin von Angry Weather und Climate InJustice und ihre Arbeiten erscheinen regelmässig in grossen globalen Medien wie FT, Guardian, NYT, BBC und CNN.

Stephanie Motz

Stephanie Motz ist Staats- und Völkerrechtlerin mit Spezialisierung im internationalen Menschenrechtsschutz, Migrations-, Straf- und Völkerstrafrecht. Sie prozessiert vor nationalen und internationalen Instanzen, einschliesslich des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und der UN-Menschenrechtsausschüsse in Genf. Ihre Anwaltstätigkeit begann sie 2008 in London. Davor sammelte sie praktische Erfahrung beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, bei der Internationalen Juristenkommission in Genf, beim Griechischen Flüchtlingsrat in Athen sowie beim Justizdepartement von Malawi. Seit 2011 ist sie in Zürich anwaltlich tätig. Stephanie Motz doktorierte zum Flüchtlingsstatus von Personen mit Behinderung (summa cum laude). Sie ist Lehrbeauftragte für Internationales Migrationsrecht an der Universität Luzern, wo sie von 2016 an teilzeitig als wissenschaftliche Assistentin und ab 2018 als post doc-Forschungsmitarbeiterin (Lehrstuhl Caroni) tätig war. Stephanie Motz referiert und publiziert regelmässig zu Menschenrechtsfragen. 

Daten / Reservation
Donnerstag, 19.02.2026
Clock 18:00 — 19:30
  • Dieser Anlass ist kostenlos

Online
Online-Veranstaltung

  • Dauer: 1h 30m
  • Englisch
  • Rollstuhlgängig