Thz event hora sacre

Annina Machaz, Theater HORA, Teresa Vittucci

SACRE!

Wer soll denn nun geopfert werden? Und vor allem: Wer eigentlich nicht?

Mit SACRE! wird einer der bekanntesten Ballettklassiker endlich von Theater HORA neu interpretiert: das 1913 uraufgeführte Le sacre du printemps, komponiert von Igor Strawinsky.

Das Skandal umwobene Tanzstück, das in der Opferung einer sich zu Tode tanzenden jungen Frau mündet, wird mit viel Humor vom HORA Ensemble neu auf die Bühne gebracht. In der Inszenierung von Teresa Vittucci und Annina Machaz werden die Themen des Originals dabei so richtig durchgeschüttelt. Fagott oder Trompete? Frühlingsgott oder Roboter? Ritual oder Gruppenzwang? Und wann wird ein Zeigefinger eigentlich zur todbringenden Kralle? Wir begeben uns auf einen Trip und ergeben uns im Rausch. In eigens für SACRE! von den Performer:innen gestalteten Kostümen entpuppen sich diese wie Raupen in Ekstase. Die Jahreszeiten schalten auf Schnelldurchlauf und der Wettlauf mit der Zeit beginnt. Der Frühling wird wiederkommen.

«Sacre du printemps» ist Französisch und heisst «Frühlings-Fest“»

Das ist der Titel von einem berühmten Tanz-Stück.

In dem Stück wird ein Mädchen getötet, damit die Ernte gut wird.

Die Menschen in der Geschichte glauben, dass das hilft.

Die Ernte ist das Essen, das auf den Feldern wächst.

Oder im Garten.

Früher gab es noch keine Super-Märkte.

Deshalb war es wichtig, dass das Wetter gut ist und das Essen gut wächst.

Das tote Mädchen ist ein Opfer.

Ein Opfer ist etwas, was man gibt.

Um etwas zu bekommen.

Wir fragen uns:

Was würden wir geben?

Für genug Essen?

Für Gesundheit?

Für Frieden?

Für eine bessere Welt?

Würdest du dafür sterben?

Wir machen unsere eigene Geschichte.

Ein eigenes Tanz-Stück.

Es heisst «SACRE!»

Wir sind stolze Opfer.

Wir tanzen bis zum Umfallen.

Wie in einem Rausch.

Ein Rausch ist ein starkes Gefühl.

Wie ein Wirbel-Sturm.

Wir hoffen, dass es hilft.

  • Bühne 1
    Tanzhaus Zürich
    Wasserwerkstrasse 127a
    8037 Zürich
  • Rollstuhlgängig

  • Rollstuhlgängig

  • Altersempfehlung: Ab 12 Jahren

  • Deutsch / Schweizerdeutsch

Von und mit Andy Böni, Matthias Brücker, Cécile Creuzburg, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Annina Machaz, Lucas Maurer, Serafin Michel, Teresa Vittucci
Konzept Teresa Vittucci und Annina Machaz
Choreografie Teresa Vittucci, Annina Machaz und HORA Ensemble
Theaterpädagogik Svenja Koch und Anna Fierz
Sounddesign Samuel Savenberg
Bühne Michela Flück
Kostüme Sophie Reble und HORA Ensemble
Regie Assistenz Emma Bertuchoz
Bühnenbild Assistenz Flora Bühlmann
Kostüm Assistenz Liv Senn und Andy Böni
Dramaturgische Beratung Benjamin Egger
Oeil Extérieur Yanna Rüger
Dramaturgische Begleitung Tanzhaus Zürich Jessica Huber
Technische Leitung und Licht Robert Meyer
Produktionsleitung Jörg Schwahlen
Künstlerische Leitung HORA Yanna Rüger
Foto Sophie Reble

Eine Produktion von Theater HORA in Koproduktion mit Tanzhaus Zürich

Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Ernst Göhner Stiftung, Pro Helvetia

Besonderer Dank an Jessica Huber, Stiftung Züriwerk, Förderverein Theater HORA

Annina Machaz

Annina Machaz, geboren und aufgewachsen in Zürich. Nach der Matura an einem Kunstgymnasium absolvierte sie ein Bachelor- und Masterstudium an der Kunsthochschule Bern. Während ihres Studiums erhielt sie die Förderung des Migros Kulturprozent sowie den Best Actors Award für die Rolle der Ophelia am Internationalen ACT Festival Bilbao. Annina entwirft ihre eigenen Bühnenbilder, Pappmaché-Figuren und absurden Texte. Als Performerin arbeitet und tourt sie für verschiedene bekannte Künstler: Ivo Dimchev, Ann Liv Young und Florentina Holzinger. Sie spielte an bekannten Häusern wie der Volksbühne Berlin, dem Centre Pompidou Paris, dem Skirball New York, dem Festival der Künste des Ruhrgebiets und vielen anderen. Sie war Co-Regisseurin des Märchens Gretel und Hänsel am Theater Neumarkt Zürich. Im Jahr 2021 wurde sie mit dem Landis & Gyr Preis ausgezeichnet, um ein eigenes Kurzfilmprojekt zu realisieren. Zusammen mit Teresa Vittucci produzierte und kreierte sie SACRE! für und mit dem Theater Hora. Neben ihrer Theaterarbeit hat Annina auch an mehreren Filmproduktionen mitgewirkt und zwei Ausstellungen mit ihren eigenen Kunstwerken (Malerei und Skulptur) organisiert.

Theater HORA

Theater HORA aus Zürich ist eine der bekanntesten freien Tanz-, Theater- und Performance-Gruppen der Schweiz. Die Gruppe arbeitet regelmässig mit wichtigen Künstler:innen und Kollektiven aus dem In- und Ausland zusammen und bespielt die lokalen, überregionalen und internationalen Orte der Theaterszene. Gleichzeitig ist Theater HORA eine (Kultur-) Werkstatt für Menschen mit einer IV-zertifizierten «geistigen Behinderung» und als solche seit 2003 Teil der Stiftung Züriwerk, die sich für Menschen mit mehrheitlich kognitiver Beeinträchtigung engagiert.

Teresa Vittucci

Teresa Vittucci ist ein:e in Wien geborene Künstler:in und seit 2015 in Zürich ansässig. Ihre Arbeit ist im Bereich der zeitgenössischen Tanzperformance verwurzelt und untersucht feministische und queere Perspektiven auf Popkultur, Geschichte und Religion. Subversive Witze sind immer Teil des Prozesses, wobei Humor ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit ist. Neben Teresas umfangreicher Solotätigkeit arbeitet sie mit anderen Künstler:innen wie Colin Self, Marilú Mapengo Namoda, Annina Machaz, Simone Aughterlony, Nils A. Lange, Michael Turinsky und Claire V. Sobottke, Melanie Jame Wolf sowie dem Theater HORA zusammen.

Teresa wurde 2018 mit dem Anerkennungspreis der Stadt Zürich als Performer:in ausgezeichnet und erhielt 2019 den Schweizer Tanzpreis für den ersten Teil ihrer Trilogie HATE ME, TENDER. Im Jahr 2022 kreierte sie das Solo RIDE auf Einladung des Centre Pompidou und Leopoldine Turbat als Antwort auf das wichtige feministische Werk der Avantgarde-Künstlerin und Filmemacherin Ulrike Ottinger. SACRE! - eine Zusammenarbeit mit Annina Machaz und dem Theater HORA - hatte im selben Jahr Premiere. Im Herbst 2023 wurde Teresa vom Deutschen Theater Berlin eingeladen, ihr Solo neu zu interpretieren. Das Ergebnis, HATE ME, TENDER_revisited, ist Teil des Repertoires und wird regelmässig in Berlin aufgeführt. Im März 2024 wird Teresa das dritte Werk ihrer Trilogie im Tanzhaus Zürich uraufführen.